• Technik
  • 14.06.2024
  • 7 Min

Gastro-Technik: kaufen, finanzieren, leasen oder mieten?

Vom Kombidämpfer über die Kaffee- und Spülmaschine bis hin zur Kühlzelle: Die Anschaffung neuer Gastro-Technik ist oft mit einer hohen Investition verbunden. Aber es muss nicht immer der klassische Kauf sein. Denn links und rechts davon gibt es eine Reihe weiterer Möglichkeiten: Finanzierung und Leasing, Miete oder die Variante »Pay-per-Use«. Dazu diverse Unter- und Mischformen. In diesem Artikel möchten wir die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle aufzeigen. Damit Sie herausfinden können, welche Variante für Ihre geplante Anschaffung am besten ist. Als erstes sollten Sie sich ein paar grundsätzliche Fragen stellen.

Wofür benötigen Sie das Gerät?

Die erste wichtige Frage: Wie möchten Sie das Gerät nutzen? Benötigen sie es temporär und flexibel je nach Bedarf – zum Beispiel einen Kombidämpfer für das externe Eventgeschäft und Catering? Verwenden Sie es nur saisonal, wie zum Beispiel einen Grill oder ein Funkbonier-System für die Terrassen-Saison – im Herbst und Winter wird das Gerät dagegen nicht benötigt? Oder planen Sie für die Gastro-Technik einen dauerhaften und hoch frequentierten Einsatz? Je nach Verwendungsart und -dauer hat ein bestimmtes Finanzierungmodell Vorteile gegenüber anderen.

Wie steht es um Ihre Liquidität?

Eine weitere wichtige Vorüberlegung: Können und möchten Sie sich – sowohl im Hinblick auf die wirtschaftliche Situation Ihres Betriebs als auch vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Lage – einen Kauf leisten? Oder tendieren Sie prinzipiell eher in Richtung Finanzierung bzw. Miet- oder Leasingmodell? Das hängt auch davon ab, ob Sie das Gerät langfristig selbst besitzen möchten und ob es Ihnen wichtig ist, liquide zu bleiben.

Sind Sie Gründer oder ein Bestandsbetrieb?

In der Regel ist es so, dass ein junges Gastro-Startup weniger finanziellen Spielraum hat als ein über mehrere Jahre am Markt wirtschaftendes Unternehmen. Sollte die Neugründung über eine Bank finanziert werden, könnte der Kauf oder die Finanzierung von Gastro-Technik vorteilhafter sein als mieten oder leasen: Im Rahmen einer Kreditvergabe sind die Konditionen oft günstiger und bei einer Finanzierung gibt es tilgungsfreie Anlaufzeiten. Andererseits ist bei Miete und Leasing der Gesamtkapitalbedarf geringer, was sich positiv auf das Finanzierungsvorhaben auswirken kann. In jedem Fall ist es empfehlenswert, sich frühzeitig mit der Bank und ggf. einer Gründungsberatung in Verbindung zu setzen – nicht nur als Start-up, sondern auch bei einer geplanten Nachfinanzierung eines Bestandsbetriebes.

Zwei Gastronomen stehen in der Küche eines Restaurants und schauen prüfend in ein Tablet

Welche Finanzierungsmöglichkeiten werden angeboten?

Ob Gastro-Technik, Dienstkleidung oder Grünpflanzen – viele Dinge können heutzutage nicht mehr nur gekauft werden. Je nach Anbieter stehen meist mehrere unterschiedliche Finanzierungsmodelle zur Auswahl. Allerdings kommt es vor, dass diese nur Bestandsbetrieben vorbehalten sind und Gründer diese Möglichkeit nicht bekommen. In diesem Fall lohnt es sich, bei anderen Anbietern zu schauen.

Wissen Sie genau, was Sie brauchen?

Der Besuch einer Gastronomie-Messe oder der Blick in ein Gastro-Fachmagazin machen deutlich: Das Angebot an Gastro-Technik ist riesig. Egal, ob für die Küche, für Management-Prozesse oder den Service: Jedes Jahr kommen neue Innovationen hinzu – momentan sind es zum Beispiel Service-Roboter. Sie sollten sich also fragen: Lohnt sich die Investition wirklich? Kann Ihr Team mit der neuen Technik effizient arbeiten? Wird die Neuanschaffung den gewünschten Erfolg bringen? Vollständige Gewissheit darüber werden Sie zwar erst nach einer gewissen Zeit haben. Aber je realistischer Sie die Sache im Vorfeld einschätzen, desto besser.



Die wichtigsten Vor- und Nachteile auf einen Blick

KAUF

Vorteile

  • sofortiger Besitz des Gerätes (Eigentumserwerb)
  • Geräte sind neuwertig und haben eine Herstellergarantie
  • Gerät kann nach Belieben genutzt, technisch angepasst oder weiterverkauft werden
  • neue Geräte sind meist energieeffizienter
  • keine dauerhaften Kosten für die Anschaffung (z. B. monatliche Zahlungen)
  • Spielraum für Rabatte und bei Sofortzahlung Preisnachlass in Form eines Skontos möglich

Nachteile

  • hohe Einmalzahlung belastet die liquiden Mittel
  • Kapital ist gebunden
  • Wertverlust des Geräts
  • Technische Geräte sind oft schnell veraltet oder kurzlebig
  • lange Abschreibungszeiträume

Sonderfall Gebrauchtkauf: Es gibt online und stationär mittlerweile ein großes Angebot an gebrauchten Gastrogeräten und darauf spezialisierte Händler. Der große Vorteil ist der deutlich geringere Anschaffungspreis. Nachteile sind in vielen Fällen die abgelaufene Herstellergarantie und fehlende Gewährleistung, abgenutzte Teile, eine höhere Störanfälligkeit und damit verbunden höhere Wartungs- und Reparaturkosten.

FINANZIERUNG

Vorteile

  • keine hohen Anschaffungskosten und Erhalt der Liquidität
  • Planungssicherheit durch feststehende Raten
  • Kreditnehmer entscheidet selbst über Wartungen
  • Finanzierungszinsen sind als Betriebsausgaben in der Regel sofort abzugsfähig

Nachteile

  • höhere Gesamtkosten durch Zinsen
  • Eigentumsvorbehalt: bis zur vollständigen Abbezahlung gehört das Gerät dem Verkäufer (Nachteil bei einem geplanten Weiterverkauf)
  • in der Regel Rückgabepflicht bei Finanzierungsproblemen (eventuelle Beeinträchtigung des Geschäfts)

LEASING

Vorteile

  • keine hohen Anschaffungskosten und Erhalt der Liquidität
  • Planungssicherheit durch feststehende Raten
  • bilanzneutral, da Aktivierung beim Leasinggeber
  • Leasingzahlungen sind als Betriebsausgaben in der Regel sofort abzugsfähig
  • Eigentumsübergang am Ende der Vertragslaufzeit möglich

Nachteile

  • nur Nutzungsrecht (kein Erwerb): Leasinggut bleibt während der Laufzeit Eigentum des Leasinggebers
  • höhere Gesamtkosten als bei Kauf
  • vertragliche Bindung an die Leasing-Bedingungen
  • Leasinggeber schreibt häufig Fristen für Wartungen vor
  • keine vorzeitige Kündigung möglich oder nur in Verbindung mit Extragebühren
  • Haftung: Kosten für Reparatur und Wartung können zu Lasten des Leasingnehmers gehen (ganz oder teilweise)

Vollamortisation
Bei der Vollamortisation erfolgt innerhalb der Laufzeit die vollständige Kostenübernahme durch den Leasingnehmer. Durch die komplette Tilgung geht das Leasinggut nach der Vertragslaufzeit in das Eigentum des Leasingnehmers über. Bei der Vollamortisation sind die Raten zwar meist etwas höher und/oder die Laufzeiten länger, aber durch die Konstanz ist das Ganze transparent und gut kalkulierbar. Und es gibt keine hohe Schlussrate, die am Ende der Laufzeit beglichen werden muss.

Teilamortisation
Bei der Teilamortisation wird während der Laufzeit nur ein Teil der Gesamtsumme beglichen. Das heißt: Am Ende bleibt ein Restbetrag übrig (Restwert-Leasing). Damit das Leasinggut in das Eigentum des Leasingnehmers übergehen kann, muss eine Schlussrate bezahlt werden. Diese ist oft relativ hoch, weshalb zur Begleichung ggf. ein Kredit aufgenommen werden muss. Alternativ kann das Leasinggut auch an den Leasinggeber zurückgegeben oder das Leasing auf Basis der Restkalkulation verlängert werden.

MIETE

Vorteile

  • keine hohen Anschaffungskosten und Erhalt der Liquidität
  • hohe Flexibilität, da Geräte für einen bestimmten Zeitraum gemietet werden können (z. B. saisonal oder projektbezogen)
  • keine Betriebskosten, da für Wartung, Reparatur oder Austausch in der Regel der Vermieter zuständig ist
  • Mietraten sind als Betriebsausgaben in der Regel sofort abzugsfähig

Nachteile

  • langfristige Belastung durch Ratenzahlungen
  • bei längerer Mietdauer höhere Kosten als bei einem Kauf
  • Bindung durch Mindestlaufzeiten
  • eventuell Gebühren für eine vorzeitige Auflösung des Vertrags

Sonderfall Mietkauf: Bei dieser Variante geht das gemietete Gastrogerät nach Zahlung der letzten Rate in das Eigentum des Mieters über.

Die interessante Alternative: Pay-per-Use

Nach dem Motto »Nutzen statt besitzen« basiert das Pay-per-Use-Modell auf einer nutzungsbasierten Abrechnung. Das heißt: Nur dann, wenn das Gerät benutzt wird, zahlt man dafür einen vorher festgelegten Preis (evtl. in Kombination mit einer Grundgebühr). Man kennt das Prinzip aus dem Copyshop: Statt sich einen Kopierer oder Drucker anzuschaffen, zahlt man nur für die Kopien oder Ausdrucke. Dieses Modell gibt es auch für die Gastronomie – mit dem Unterschied, dass das entsprechende Gerät (zum Beispiel die Spülmaschine) im eigenen Betrieb steht. Der entscheidende Vorteil: Die Kosten passen sich der wirtschaftlichen Situation des Betriebes an – bezahlt wird nur dann, wenn das Geschäft auch brummt. Besonders interessant ist das Modell daher bei saisonalem Bedarf, in volatilen Geschäftsfeldern oder wenn die Nutzungsintensität noch nicht absehbar ist.

PAY-PER-USE

Vorteile

  • keine Anschaffungskosten und Erhalt der Liquidität
  • keine Kapitalbindung
  • Kosten fallen nur bei tatsächlicher Nutzung an
  • Bezahlung erfolgt aus dem operativen Cashflow (finanzielle Planungssicherheit)
  • hohe Flexibilität: bei Bedarf können weitere Geräte hinzugenommen werden
  • volle Kostenkontrolle: Wartung und Reparatur sind in der Regel inklusive
  • bilanzneutral
  • Gebühren sind als Betriebsausgaben in der Regel sofort abzugsfähig

Nachteile

  • bei Vollauslastung teurer als andere Modelle
  • Offenlegung von Produktions- und Nutzungsdaten
  • enge Bindung an den Finanzierungspartner
  • evtl. verbunden mit einer Grundgebühr (auch bei Nichterreichen der Mindestnutzung)

Keine Investition. Null Risiko.

PAY PER WASH

Sie sind Existenzgründer in der Gastronomie oder besitzen einen Saisonbetrieb? Sie haben höchste Ansprüche an Sauberkeit und Hygiene, wollen aber Ihre Liquidität erhalten?

Dann entscheiden Sie sich für die innovative All-in-one-Lösung PAY PER WASH von Winterhalter: Hier bezahlen Sie fürs Spülen nur dann, wenn die Maschine und damit Ihr Geschäft läuft. Unabhängig davon, wann und wie oft Sie spülen. Denn die Abrechnung basiert auf einem Festpreis pro Spülgang. Und in diesem Preis ist bereits alles inklusive: Maschine, Tische und Körbe, Wasseraufbereitung, Spülchemie. Sogar die Wartung und eventuelle Reparaturen. Keine monatliche Grundgebühr, keine Mindestvertragslaufzeit. So unkompliziert kann Spülen auf Top-Niveau sein!

Mehr Infos zu PAY PER WASH

Fazit

Die Übersicht zeigt: Jedes Finanzierungsmodell hat seine spezifischen Vor- und Nachteile. Welche Variante die passende ist, hängt vom Einzelfall ab. Deshalb ist es wichtig, die geplante Anschaffung exakt auf die eigene Situation abzustimmen und sich bei Bedarf mit Experten abzustimmen: zum Beispiel dem Steuerberater, einem Finanzierungsberater oder dem Ansprechpartner bei der Hausbank. Auch Verbände und anderen Organisationen können wertvolle Tipps geben – und haben oftmals attraktive Konditionen für ihre Mitglieder.


Autor des Artikels
Joachim FunkContent Marketing Manager