Glaskorrosion: Was Sie als Gastronom darüber wissen müssen!
Wenn Gläser in der Spülmaschine gespült werden, verlieren sie irgendwann ihren strahlenden Glanz und werden »blind«. Das bedeutet: Auf der Glasoberfläche zeigen sich milchige Trübungen, matte Schlieren oder feine weiße Linien. Hierbei handelt es sich um Glaskorrosion. Was das genau ist, warum es sich dabei um einen ganz normalen Alterungsprozess handelt und was Sie als Gastronom:in dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Artikel.
1 Was ist Glaskorrosion?
Glaskorrosion ist eine optisch sichtbare Beschädigung der Glasoberfläche aufgrund von chemischen und physikalischen Einflüssen. In der Gastronomie entsteht sie beim Spülen von Gläsern und zeigt sich meist als milchige Trübung. Glaskorrosion wird oft auch als Glasrost, Glasbrand, Glaspest oder Glaskrankheit bezeichnet. Der Prozess der Glaskorrosion kann nicht rückgängig gemacht werden. Aber Sie können den Prozess verlangsamen und damit Kosten sparen.
2 Woran erkennt man Glaskorrosion?
Glaskorrosion zeigt sich in den meisten Fällen als milchige wolkenartige Trübung, matter Schleier oder in Form von feinen senkrechten Linien. Ursache dafür ist eine Aufrauung der Glasoberfläche. Hinweis: Ein regenbogenfarbenes Schimmern wird zwar häufig ebenfalls als ein Anzeichen für Glaskorrosion beschrieben. Dabei handelt es sich jedoch um Silikatschichten, die sich auf der Glasoberfläche gebildet haben.
3 Wie entsteht Glaskorrosion?
Obwohl der Begriff darauf hindeutet, handelt es sich bei Glaskorrosion nicht um die Reaktion von Glas mit Sauerstoff – sondern um eine Reaktion von Glas mit Luftfeuchtigkeit, Wasser und Spülchemie. In der Gastronomie passiert das beim Spülen von Gläsern. Durch den Austausch von Ionen verändert sich die chemische Beständigkeit des Glases. Die Folge: Jedes Mal, wenn ein Glas gespült wird, wird auf dessen Oberfläche eine winzig kleine Menge des Glasmaterials abgetragen.
Bei einem neuen Glas mit einer glatten und ebenen Oberfläche ist diese Abtragung gleichmäßig und optisch nicht zu erkennen. Ist das Glas allerdings älter und vorbeschädigt, wird an manchen Stellen etwas mehr und an anderen Stellen etwas weniger Glas abgetragen. Dadurch verändert sich die Lichtbrechung und die ungleichmäßige Abtragung wird sichtbar: als milchige Trübung (Wolkenkorrosion) oder in Form von feinen weißen Linien (Linienkorrosion).
Und das regenbogenfarbene Schimmern? Es ist ebenfalls eine Folge der Abtragung von Glasmaterial. Denn dabei wird auch das Silikatgerüst des Glases gelöst – und die Silikate können sich als Schichten auf der Glasoberfläche ablagern und schimmern dann in Regenbogenfarben. Diesen Prozess nennt man »Irisieren«.
4 Was begünstigt Glaskorrosion?
Die beiden Hauptursachen für Glaskorrosion sind vorbeschädigte Gläser und die Reaktion von Glas mit Wasserdampf. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die Glaskorrosion fördern bzw. beschleunigen. Dazu zählen eine minderwertige Glasqualität, zu hohe Temperaturen beim Spülen und eine falsche Spülchemie. Was Sie tun können, um Ihre Gläser gegen Glaskorrosion zu schützen, erfahren Sie am Ende des Artikels.
5 Kann man Glaskorrosion entfernen?
Wie eingangs bereits erwähnt: klares Nein. Glaskorrosion kann nicht entfernt und nicht rückgängig gemacht werden. Wenn der Prozess einmal begonnen hat, ist er nicht mehr aufzuhalten – er kann lediglich verlangsamt werden. Abgelagerte Silikatschichten, die in Regenbogenfarben schimmern, lassen sich dagegen entfernen.
6 Hilft Essigessenz & Co. gegen Glaskorrosion?
Nein, weder das Einlegen der Gläser in Essigessenz unter Zugabe einer rohen Kartoffel hilft gegen Glaskorrosion. Noch helfen Gebissreinigertabletten, Vitamin-C-Pulver oder das Einreiben von Gläsern mit Zitronensaft und anschließendem Einwickeln in Aluminiumfolie. Und es hilft auch nicht, wenn man zwei halbe Zitronen mit in den Spülgang gibt. Im Web finden sich jede Menge dieser »Geheimtipps« gegen Glaskorrosion – helfen wird kein einziger. Das Einzige, was Essigessenz bei Gläsern bewirken kann, ist die Beseitigung von Kalkablagerungen.
7 6 Tipps gegen Glaskorrosion
An der Glaskorrosion sind eine Reihe unterschiedlicher Faktoren beteiligt: Jeder einzelne hat entweder einen positiven oder negativen Einfluss. Das fängt bei der Qualität der Gläser an, geht über die Maschine, die Wasseraufbereitung, die Spülchemie und den Korb bis hin zum korrekten Handling vor und nach dem Spülgang. Wenn Sie die nachfolgenden sechs Tipps befolgen, werden Sie die Glaskorrosion bei Ihren Gläsern zwar nicht komplett verhindern, aber deutlich verlangsamen. Und können damit auf lange Sicht Kosten einsparen.